Salzburger Nachrichten, Mittwoch, 8. August 1984

In der Kulturchronik notiert

Eine "Salzburg-Symphonie"


SALZBURG (SN). In einem von der Internationalen Salzburg Association am 9. August um 20 Uhr in der Salzburger Residenz veranstalteten Konzert wird das Hellbrunner Festorchester unter Ernst Märzendorfer die "Salzburg-Symphonie Nr. 1" von Louis Hardin uraufführen. Dieser 1916 geborene Komponist, der seit seiner Jugend blind ist, benutzt seit 1947 das Pseudonym "Moondog"; er hat diese "Salzburg-Symphonie" im Vorjahr geschrieben, als er Gast der Internationalen Salzburg Association war. Moondog, der zur Zeit in der Bundesrepublik Deutschland lebt, hat sich sehr mit indianischen Kulturen beschäftigt, als Komponist folgt er durchaus konservativen Bahnen, wobei er rhythmische Elemente etwa des Jazz in seine Werke integriert. Weitere Programmpunkte des Konzerts in der Residenz sind Glucks Chaconne in D-Dur, die "Phineus-Sinfonia" von Karl Ditters von Dittersdorf und zwei Slawische Tänze von Dvorak.